Bizarre kulinarische Kostbarkeiten aus Zentralvietnam

Bizarre kulinarische Kostbarkeiten aus Zentralvietnam

Sollten Sie davon ausgehen, sämtliche interessanten Geschmäcker, die man in Vietnam vorfinden kann, ausprobiert zu haben, sollten Sie nochmal scharf nachdenken, denn in Zentralvietnam gibt es einige sehr ungewöhnliche kulinarische Kostbarkeiten, die Sie überraschen und Ihnen die Chance geben werden, Ihr Wissen über vietnamesisches Essen zu erweitern.
Jemals von fermentierten Fischeingeweiden oder Tintenfisch gehört? Zugegeben, diese Namen laden nicht gerade zum probieren ein, aber für viele, die sich getraut haben zu kosten, ist es eine Delikatesse.
Es gibt verschiedene Fische, die für diese spezielle Verarbeitung handverlesen werden, da ihre Innereien dazu hervorragend geeignet sind. Drücker- und Tunfisch sind dabei wohl die häufigsten. In der Provinz Binh Dinh wird aus den Innereien eine spezielle geschmackvolle Paste hergestellt. Hierzu werden dem Fisch große, frische Innereien entnommen. Mit einem scharfen Messer wird ein gezielter Schnitt angelegt, um das klebrige Innere sauber abzulassen. Die Gallenblase wird entfernt, damit die Paste nicht bitter wird.
Dann wird der Rest in kleine Stücke geschnitten und in einen Behälter oder gläsernen Krug getan. Nach jeder zweiten Ladung wird Salz hinzugegeben. Dann wird der Behälter gut verschlossen und für sieben Tage in die Sonne gestellt. Die Zeit und die Hitze sorgend dafür, dass die Innereien schrumpfen und zu einer Paste werden.
Nach fünfzehn weiteren Tagen, wenn das Salz vollständig eingesogen ist, tritt eine dunkle Flüssigkeit hervor. Erst nach weiteren 2-3 Monaten erhält man das Extrakt, das nicht mehr nach Fisch riecht. Die Innereien werden nun entfernt. Nur die dicke Soße wird benutzt. Wenn man sie bei geringer Hitze mit gehacktem Knoblauch und Öl erwärmt, wird der Geschmack noch besser. Chili ist auch eine gute Erweiterung, wenn man es scharf mag. Einheimische Essen die Soße zu Reis, Reisnudeln, bánh hỏi und bánh cuốn.
Fermentierter Tintenfisch
Auf ähnliche Weise wird auch die Tintenfischpaste hergestellt, die gerade in der Provinz Quang Ngai besonderes Ansehen genießt. Hierzu benötigt man frisches, festes Fleisch. Die Tiere werden gewaschen, aber nicht von den Innereien befreit. Auf drei Schalen Innereien kommt eine Schüssel Salz. Alles wird gut gemischt und kommt in einen Behälter. Beim fermentieren nimmt das Ganze wegen des Tintensacks eine tief-schwarze Farbe an. Einheimische lassen den Sack wegen des großartigen Geschmacks, den er erzeugt, nicht weg.
Fermentierten Tintenfisch kann man roh essen. Da die Textur sehr fest ist, schneidet man daraus meist kleine Stücke, die mit gehacktem Ingwer, Chili und Knoblauch garniert werden. Auch mit Ananas lässt sich das ganze gut kombinieren. Viele essen es aber am liebsten mit Reis, Kräutern und Gemüse. Andere mischen es mit Schweinemagen und erwärmen alles mit einigen Zusatzgewürzen bei niedriger Hitze. Das ganze wird geschmort, bis das Fleisch die Paste aufgesaugt hat und das ganze dicker wird.
Wenn Sie also auf kulinarische Abenteuer aus sind, sind diese Gerichte unverzichtbar, da sie kaum Vergleiche finden werden.