Parfüm Pagode (Chùa Hương)

Parfüm Pagode (Chùa Hương)

Circa 70 km südwestlich von Hanoi liegt eine der beliebtesten religiösen Stätten von Vietnam, Chùa Hương (zu Deutsch die Parfümpagode). Diese weitläufige Anlage mit ihren vielen Tempeln ist hoch in der Bergwelt von Huong Son angelegt. Als Pilgerstätte zieht sie jedes Jahr Tausende von Buddhisten an, insbesondere während des Parfümpagodenfestes (Hoi Chua Huong) in den ersten drei Monaten des Mondkalenders (zwischen Februar und März), der Zeit nach dem vietnamesischen Neujahrsfest (Tet).


Das Parfümpagodenfest ist berühmt und Buddhisten aus ganz Vietnam versammeln sich dann hier, um in den Tempeln Buddha zu verehren. Aber auch für die Dichter und Denker des Volkes und die Maler ist es ein beliebter Treffpunkt. So manchen von ihnen hat hier schon die Muse geküsst. Und nicht nur die Muse küsst hier bereitwillig ihre Künstler, dieses Fest ist auch sehr beliebt unter jungen Paaren, die hier die Verbindung fürs Leben eingehen wollen. Zwischen Februar und März ist es in der Anlage sehr lebendig und viele Menschen feiern ihr Fest. Im restlichen Jahr geht es hier ruhiger zu und man trifft vor allem lokale und ausländische Touristen.


Es gibt hier viel zu viele Tempel zum Anschauen, deshalb muss man eine Auswahl treffen. Die meisten Touren führen beispielhaft zum Trình Tempel, zur Thiên Trù Pagode und zur Huong Tich Höhle.


Möchten Sie die Parfümpagode besuchen, sollen Sie einen ganzen Tag einplanen. Mit dem Auto fahren Sie von Ha Noi aus ca. 2 Stunden bis zum Ben Duc Pier. Zwar führt eine Straße weiter bis zum unteren Eingang der Pagode, aber diese sollten Sie wirklich nur in Ausnahmefällen benutzen. Die Ruderbootfahrt (ca. 55 Tausend Dong = ca. 2,00 €) auf dem Yen Vi Fluss ist die weitaus bessere Alternative. Wenn Sie Glück haben, erklären die Frauen, die die Boote rudern, ab und zu mal etwas auf Vietnamesisch, und den Rest der 45minütigen Fahrt verbringen Sie in Stille. Sie kommen dem Gefühl einer Pilgerfahrt auf diesem Fluss sehr nahe, und einige Besucher sagen hinterher, dass die Ruderfahrt an Sicht der Höhepunkt des Tages war.


Der erste Bootsstop findet am Den Trinh statt, der Registrierungsschrein. In früheren Zeiten mussten sich alle Besucher des Chua Huong hier registrieren (trinh) lassen und ihre Absichten benennen. Heute braucht man das nicht mehr. Der Halt hat einen symbolischen Erinnerungswert und außerdem dient er der Einführung in diesen großen Tempelkomplex. Weiter geht es mit dem gleichen Boot bis zum Thien Tru Tempel. Der Name bedeutet ‚Himmlische Küche’ und wenn man eine ausgeprägte Fantasie hat, kann man in der Felsformation die himmlischen Köche bei ihrer Arbeit bewundern. Dieser Tempel gehört zu den Außentempeln der Anlage. Er wurde im 18. Jahrhundert in diese Felsformation hineingebaut und liegt eingebettet zwischen Hügeln und Bergen. Abgesehen von der schönen Lage ist Thien Tru bekannt wegen seines Thuy Tien Turms, ein Monolith aus Granit.


Auf der rechten Seite des Tempels liegt die Tien Son Grotte. Hier sind fünf Granitstatuen sehenswert und verschiedenste Felsformationen an den Wänden lassen Sie erstaunt verweilen: Wenn Sie eine dieser Formationen mit der Hand oder der Faust anschlagen, klingt es wie ein ‚khanh’, ein vietnamesisches Schlag-Zeug (Perkussion); einige Andere klingen wie Glocken.


Jetzt geht es die Hügel und Berge hinauf, 4 km häufig steiler und felsiger Pilgerpfad. Reizvolle Landschaft garantiert und eine endlose Anzahl winziger Schritte auf schmalen und holprigen Treppen. Dann haben Sie ein weiteres Ziel geschafft, die Huong Tich Höhle (Dong Huong Tich oder der Innere Tempel). Nach diesem Tempel hat die ganze Anlage Ihren Namen erhalten.


Einer Legende nach wurde die Huong Tich Grotte vor ca. 2000 Jahren entdeckt und seither als religiöser Ort benutzt. Die Inschrift "Nam Thien De Nhat Dong" (von Trinh Sam, 1767 bis 1782 Herrscher von Nord-Vietnam) auf der Granitplatte am Eingang bedeutet ‚Die schönste Grotte unter dem südlichen Himmel’. In der Grotte, in der auch heute noch religiöse Veranstaltungen stattfinden, findet man mehrere bunte Stalagmiten und Stalaktiten. Natürlich gibt es noch viele andere Tempel, Grotten und Höhlen zum Anschauen, und in etwas ruhigeren Bereichen kann man vielleicht auch etwas meditieren und den alten Atem von hunderten von Jahren und von vielen, vielen pilgernden und betenden Menschen auf sich einwirken lassen.
Der Rummel hier wird größer und der anstrengende Pilgerpfad wurde in den letzten Jahren durch eine sehr moderne Alternative ergänzt. Es gibt jetzt eine Seilbahn (30 Tausend Dong = etwas mehr als 1 € für eine Fahrt).
Hinweis: An den ‚Umschlagplätzen’ für die Touristen ist es wie überall in Vietnam: Essen, Trinken, Souvenirs, Händler, Lärm, Handeln und Touristen. So ist es einfach, und nur so können die Menschen hier überleben! Denken Sie auch an festes Schuhwerk!